Schöppenstedt  ●  Till-Eulenspiegel-Museum

 

Das Till-Eulenspiegelmuseum, 1996 errichtet in Form einer NarrenkappeDas Eulenspiegelmuseum wurde 1940 von dem Essener Apotheker Erich Leimkugel, einem Sohn der Stadt Schöppenstedt gegründet. 1947 schenkte er es kurz vor seinem Tod seiner Vaterstadt.

 

Das Museum verfügt über ein sehr umfangreiches Eulenspiegel-Archiv mit etwa 3.000 Bänden Primär- und Sekundärliteratur.

 

Besonderes Stück der Sammlung ist eine 1555 in Frankfurt am Main gedruckte Eulenspiegel-Ausgabe, die sich vermutlich nur in diesem einen Exemplar erhalten hat.

 

Dem Museum stehen mehr als 450 m² Fläche für Ausstellungszwecke zu Verfügung. Sonderveranstaltungen und Wechselausstellungen machen das Museum, dessen Dauerausstellung 1999 nach neuer Konzeption umgestaltet wurde, noch attraktiver.

 

Jährlich besuchen ca. 8.000 Gäste aus dem In- und Ausland das Till Eulenspiegel-Museum, das kultureller Kristallisationspunkt für die 10.000 Einwohner zählende Samtgemeinde Schöppenstedt ist.

 

Ein besonderes Stück der im Museum ausgestellten Exponate ist dieses im Jahr 1555 von Jost Krahe gedruckte Eulenspiegelbuch. Foto: Stephan Hespos, Braunschweiger Zeitung

Ein Abguss des so genannten "Grabsteins" aus Mölln befindet sich im Till-Eulenspiegel-Museum.Das Braunschweiger Land und Schöppenstedt haben mit Till Eulenspiegel ein wichtiges Markenzeichen. Dieser mittelalterliche Schalksnarr, Titelheld des Buches, das als Weltliteratur des heute niedersächsischen Raumes gelten kann, ist weit über diese Grenzen, ja sogar in aller Welt bekannt. Der Titelheld von „Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat..." soll – so heißt es zumindest in dem Buch – um 1300, in unmittelbarer Nähe Schöppenstedts, in Kneitlingen am Elm, geboren und 1350 in Mölln gestorben sein.

 

Exakte Nachweise für die tatsächliche Existenz einer historischen Person Till Eulenspiegel gibt es allerdings nicht. Mit seiner dreimaligen Taufe beginnt er das Leben eines Schalks (Siehe auch unter Ausflugsziele in und um Schöppenstedt, Tills-Tauf-Tour).

 

Sein gemeinhin bekanntes Wörtlichnehmen von Anweisungen ist aber nur ein Mittel, die Unzulänglichkeiten und Laster seiner Mitmenschen bloßzustellen und Missstände seiner Zeit aufzudecken.

 

1978 schuf der Schweizer Daniel Gilbert dieses im Museum zu bestaunende Zerrbild von Till Eulenspiegel. Durch Verschieben des Metallstabes verändert sich das Aussehen Eulenspiegels von einer Teufelsfratze zu einem schlanken Jüngling. Foto und Beschreibung: Stephan Hespos, Braunschweiger Zeitung

Zentrum dieser Historien ist das Braunschweiger Land, doch Eulenspiegel kommt weit herum, auch nach Berlin, Ulm, Nürnberg, sogar Prag und Rom führen ihn seine Wege.

 

 

Als Verfasser des anonym erschienenen Buches –- die älteste Ausgabe, von der wir heute wissen, ist 1510/11 in Straßburg gedruckt und nur noch in wenigen Seiten erhalten – wird heute der Braunschweiger Zollschreiber Hermann Bote angenommen, von dem u. a. auch die sog. Braunschweiger Weltchronik und das Schichtbuch stammen.

Das Eulenspiegelbuch gilt als früher Prosaroman und wurde bereits im 16. Jahrhundert in viele europäische Sprachen übersetzt.

Allerdings hat im Laufe der Zeit eine gewisse „Reinigung" der ursprünglich z. T. sehr derben Geschichten stattgefunden, so dass man heute mit der Figur eher einen harmlosen Possenreißer und lustigen Kinderbuchhelden verbindet als einen vagabundierenden, derben Gauner, der seinen eigenen Vorteil sucht.

 

Auch die vielen literarischen Bearbeitungen des Eulenspiegel-Themas – als bekanntestes Beispiel gilt hier der Roman von Charles de Coster – lösen sich fast vollständig von der Vorlage und schaffen eine völlig andere Eulenspiegel-Figur als Bote in seinem "Ein kurzweilig Lesen".

 

Das Museum ist für Rollstuhlfahrer geeignet!

 

Quelle: Till-Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt

 

 

Mehr über das Leben Till Eulenspiegels erfahren Sie in unserem Beitrag "Till Eulenspiegel, ein Schelm?"

 

 

 

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