Das "Grausige Geschehen" am Tetzelstein

 

Laut einer Sage soll 1518 „unter diesem Stein ein Ablassprediger begraben sein.

Dieser hatte sollen nach Königslutter reisen, ein Edelmann aber aus Küblingen (Anm.: ehemaliger Wallfahrtsort und jetziger Ortsteil von Schöppenstedt), der zuvor Ablass auf eine erst vornehmen wollende Mordtat von ihm gekauft, hatte ihn daselbst erschossen und beraubt. So sagt man."

 

Mit diesen Worten beschrieb ein Pfarrer aus Sambleben im 18. Jahrhundert als Erster das grausige Geschehen.

 

Wilhelm Bode, 1825 bis 1848 Stadtdirektor von Braunschweig, wandelte später die Sage aufgrund der zu dieser Zeit geltenden humanitären Strömungen mildernd ab. Er nannte nunmehr Ritter von Hagen vom Hagenhof bei Königslutter als Täter, der den Ablassprediger Johann Tetzel nach vorherigem Kauf eines Ablassbriefes nur gezüchtigt und den geraubten Schatz, der in einem aus Eichenholz gefertigten Kasten verwahrt wurde, dem Volke zugeteilt habe.

 

Und so erhielt der Stein seinen Namen, den er seit jener Zeit im Mittelalter trägt.

 

zu unserem Video das "Grausige Geschehen"

 

Das Stück wurde speziell für die in Schöppenstedt stattgefundene Veranstaltung "Reisefieber" von Marianne und Jürgen Mewes geschrieben und am

10. Mai 2009 von der Kleinen Bühne Wolfenbüttel und Mitgliedern der Bürgerwehr Schöppenstedt aufgeführt.

 

zur Startseite "Im Braunschweiger Land"