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Destedt 

 

Destedt, Stich von Merian im Jahr 1654Von Veltheim kommend setzen wir über Schulenrode unseren Ausflug fort und erreichen Destedt, 1301 erstmals urkundlich erwähnt als zwei Hufen Acker von der Familie Wendhausen an die Familie von Veltheim abgegeben wurde.

   

Nach Überquerung der Verbindungsstraße, vorbei an der Unterburg, biegen wir nach ca. 200 Metern links ab in eine kleine Gasse und stoßen auf ein im Renaissancestil erbautes Schloss.

 

Früher stand hier an dDie Rückfront des Schlosses vom Park aus gesehener Handelsstraße von Braunschweig nach Magdeburg eine Wasserburg, die im 12. Jahrhundert den Grafen von Wernigerode gehörte. Sie diente sowohl dem Schutz der Straße als auch dem des westlichen Vorfeldes des Elms. 1356 wurde sie Eigentum der Familie von Veltheim und war höchstwahrscheinlich deren Stammsitz.

 

1430 wurde sie von Braunschweiger Söldnern angegriffen und belagert. Bevor diese die Burg jedoch einnehmen konnten, steckten deren Besitzer, die Herren von Veltheim und Harbke, sie in Brand und flüchteten mit ihren Mannen durch einen unterirdische...und flüchteten durch den unterirdischen Gang in das Gebüsch des Elms.n Gang in das "Gebüsch des Elms". Ein Teil des Ganges wurde bei Kanalisationsarbeiten von 1980 bis 1983 freigelegt.

 

Und so lag sie rund 260 Jahre in Trümmern.

 

1693 erbaute  Joachim Ludolf von Veltheim an Stelle der Burg das jetzige Renaissanceschloss(1), die sogenannte Oberburg.

 

An dessen Giebel entdecken wir die Wappen derer von Veltheim und von Bibow, Ludolfs Gemahlin Helene von Bibow. Und zudem eine lateinische Inschrift, die in verkürzter Form ins Deutsche übersetzt, Folgendes besagt:

 

 "1430 selbst zerstört, lieber dem Feuer als dem Feinde. Und nun steht sie, 1693 von dem alten Geschlecht, das sie zerstört hatte, wiederum neu aufgebaut, herrlich da“.

 

Da aber bereits 1650 eine Teilung des Veltheimschen Besitzes erfolgte, wurde zusätzlich die Unterburg erstellt, an der wir bei Überquerung der Verbindungsstraße bereits vorbei gefahren sind.

 

1740 kaufte dDer Park ist über eine kleine verwinkelte Gasse, die vor dem Schloss links abzweigt, zu erreichen.er Besitzer der Unterburg, Georg Phillip von Veltheim, die Oberburg hinzu und wählte diese zu seinem Wohnsitz. Er vollendete den Schlossbau, indem die Nebengebäude, die Torhäuser und die Seitenflügel errichtet wurden. Somit waren beide Burgen wieder in einer Hand.

 Über diese Brücke führt der Weg in den Park.

Der kostenlose Besuch des hinter dem Schloss gelegenen, 1765 von Johann-Friedrich von Veltheim angelegten Parks ist ein Muss.

 

Er ist über eine kleine verwinkelte Gasse, die ca. 100 Meter vor dem Schloss links abzweigt, zu erreichen.

 

Anfangs wurden überwiegend amerikanische Bäume, die General von Riedesel geliefert haben soll, angepflanzt. 1992 wurden in einer Liste 150 Bäume aufgeführt. Ca. die Der Pflaumenberg. Auf dessen Rückseite verbirgt sich die Grotte.Hälfte davon waren fremde oder exotische Arten.

Die Grotte am Pflaumenberg

1953 wurde der 6,5 ha große Park unter Naturschutz gestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Den Park betreten wir über die einen Teich überspannende Brücke.

 

Sich links haltend erreichen wir den über eine Steintreppe zu "erkletternden" Pflaumenberg, auf dem ursprünglich eine Windmühle gestanden haben soll.

 

Auf halber Höhe überrascht uns eine nach Nordwesten gerichtete Grotte. Vom "Gipfel" werfen wir einen Blick auf die den Hügel umgebenden mächtigen und uralten Bäume.

 

Im Norden des PDie ehemalige Orangerie und die Treibhäuserarks führt unser Weg vorbei an drei unterschiedlich großen Findlingen. Vielleicht ein alter Druidenaltar.

 

Bevor die Rückseite des Schlosses erreicht wiRisalit über der Orangerie mit dem Wappen der Familie von Veltheimrd, stoßen wir auf die ehemalige Orangerie und die Treibhäuser.

Auf dem Risalit der Orangerie aus dem Jahr 1872  entdecken wir das Wappen der Familie von Veltheim.

 

Nördlich des Schlosses befindet sich der Friedhof der von Veltheims und die 1840/41 errichtete Kirche.

 

Die Kirche. Im Vordergrund der Friedhof der Familie von Veltheim.

 

Der Friedhof ist Privatbesitz und darf ebenso wie der Bereich vor der Rückseite des Schlosses nicht betreten werden. Auch wird darum gebeten, die Wege nicht zu verlassen.

 

 

Leider sind die Bäume auf der am Parkeingang aufgestellten Erläuterungstafel lediglich mit Nummern versehen und werden nur in einer Broschüre beschrieben, die in der Gutsverwaltung erhältlich ist (Stand 2004).

 

 

 

 

(1) Renaissance

(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig.

 

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Erkerode und Reitlingstal      

 

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