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Die Eiszeit, viele Steine und alte Burgen im Elm |
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Bitte
Ortsnamen anklicken!
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2
FEMO-Pfad Findlingsgarten |
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3
Beienrode
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4
Groß Steinum |
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5 Süpplingenburg |
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6
Warberg |
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7 Esbeck | |
8
Schöningen |
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9 Elmsburg |
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10 Warburg |
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Kurzfassung für Eilige |
Tour Nr. 2 – ca. 65 Kilometer |
Bestandteil der Webseite "Im Braunschweiger Land" |
Unsere Adresse: http://www.braunschweig-touren.de |
Von Schöppenstedt, 25
km östlich von Braunschweig an der Südseite des Elms
gelegen, geht unsere Tour über
Sambleben quer durch den Elm in Richtung Königslutter, vorbei am
Tetzelstein (Tour 1) und wir biegen kurz vor der Gaststätte Lutterspring links ab auf einen größeren Wanderparkplatz.
Nach wenigen Metern Fußweg in Richtung
Königslutter erreichen wir gegenüber der Gaststätte das Quellhaus der Lutter. Und hier beginnt der FEMO-Kultur-Natur-Erlebnispfad (FEMO ist die
Abkürzung für Freilicht-Erlebnis-Museum-Ostfalen).
Das 1708 errichtete barocke(1) Gewölbe
beherbergt die Hauptquelle der Lutter, Abt-Fabricius-Quelle
genannt.
Das
Relief(2)
an der Fassade zeigt einen alten Mann, der unter dem linken Arm ein Gefäß
hält, aus dem ein Fluss entspringt.
Die
nur noch schlecht erkennbare Inschrift weist auf das Baujahr 1708 und
den damaligen Herzog Anton Ulrich hin. Die Übersetzung des lateinischen
Spruches lautet: „Aus der Quelle trinkend kröne die
Quelle“.
Der
Weg führt uns an weiteren 6 Quelltöpfen vorbei. Besonders der nördliche
Quelltopf, das Kutscherloch, ist besonders geheimnisumwittert. Hier
soll ein alter Mann vom Wege abgekommen und
mit seiner Kutsche in diesem Quelltopf versunken sein, da er die Statue
der heiligen Maria in der nicht mehr existierenden Liebfrauenkapelle verspottet
hatte. Und mit etwas Fantasie kann man bei klarem Wetter auf dem
Grund der Quelle noch das Dach der Kutsche
erkennen.
Unter
uralten Buchen und Erlen führt uns der Weg weiter zu dem vor etwa
150 Jahren künstlich angelegten „Wasserfall“. Der nebenan
befindliche Teich ist der "Nachfahre“ eines von Benediktinermönchen angelegten
Fischteiches.
Aber
nun sollten wir uns nach Erreichen der alten Klostermauern auf dem
oberen Parallelweg wieder Richtung Parkplatz bewegen und dem FEMO-Pfad, der uns
zum Kaiserdom und der 1135 gepflanzten „Kaiser-Lothar-Linde“
führt, nicht weiter folgen. Denn wir haben heute noch viel vor. Eingehende
Erläuterungen über den gesamten Rundweg erfahren Sie im Internet hier
bei FEMO.
(1) Barock |
Kunststil
von etwa 1600 bis 1750 in Europa, charakterisiert durch Formenreichtum
und üppige Verzierungen. |
(2) Relief |
Über
eine Fläche erhaben hervortretendes Bildwerk. |
Den Kaiserdom links liegen lassend,
Königslutter
sollten wir einen gesonderten Besuch widmen, erreichen wir die B1
und biegen links ab in Richtung Braunschweig.
Wir
durchfahren die Innenstadt und fahren an der Ampel hinter dem Marktplatz rechts
ab nach Ochsendorf bzw. zur Autobahnauffahrt A2.
Ca.
2 Kilometer hinter dem Ortsende von Königslutter erblicken wir auf der
linken Seite ein kleines Waldstück. Am Waldrand führt uns ein Weg zu einem Parkplatz,
von dem wir nach ca. 300 Metern Fußweg den Findlingsgarten erreichen.
Der Findlingsgarten wurde vom Freilicht- und Erlebnis-Museum Ostfalen –kurz FEMO- angelegt und ist ein Fenster in die
erdgeschichtliche Vergangenheit, in die Eiszeit.
Klimaverschlechterungen
führten zu ausgedehnten Vergletscherungen auch in unserem Bereich. Zweimal
waren bis zum Harzrand Gebiete im Braunschweiger Land über mehr als 100.000 Jahre
unter einer kilometerdicken Eisschicht begraben.
Die jüngste Eiszeit begann vor
etwa 2 Millionen Jahren. Die
von FEMO mit bewundernswertem Fleiß ausgestellten Findlinge stammen fast ausschließlich von einem nahe
Königslutter liegenden, engbegrenzten Fundort. Sie wurden langsam aber stetig
aus Skandinavien im Inland- oder Gletschereis in unseren Bereich geschoben.
Daher der geologische Begriff „Geschiebe“.
Nähere Auskünfte können Sie über die Homepage des FEMO einholen.
Ergänzt
wird der Findlingsgarten noch durch zahlreiche informative Erläuterungstafeln,
die sich nicht nur mit der Eiszeit beschäftigen, sondern im benachbarten Waldstück
auch Auskunft über heimische Tiere und Pflanzen geben. Letztendlich
führt uns der Rundweg noch durch einen kleinen, aber interessanten „Urwald“.
Wir fahren vom Parkplatz des Findlingsgartens zurück auf die in Richtung
Ochsendorf führende Straße und biegen nach wenigen hundert Metern rechts ab
nach Beienrode.
Beienrode wurde erstmals urkundlich von Otto II.
im Jahre 980 erwähnt. Mit ihr
schenkte der Kaiser dem Grafen Mamecho erbrechtlich dieses
Landgut.
Die
barocke(1) Gutsanlage
wurde zwischen 1738 bis 1740 von Georg Philip von Veltheim
am Ufer der Schunter auf den wahrscheinlichen Resten eines Wasserburg
der Templer(2)
errichtet. Über der gewölbten Toreinfahrt entdecken wir einen Wappenstein
und auf dem Mansardendach einen Uhrenturm. Das Gutshaus besticht
durch eine seltene Rokokoausstattung(3).
An
der Gartenseite des später hinzugekommenen Herrenhauses befinden
sich Reste einer Bootsanlegestelle, die zur Schunter mit Sandsteinstufen
gestaltet wurde. Gegenüber steht die kleine Gutskapelle mit halbrunder,
jüngerer Apsis und einer Innenausstattung aus dem 16. Jahrhundert.
Im
zugänglichen Gutspark, umgrenzt von einer Mauer und dem
ehemaligen Wassergraben, finden wir in dessen hinteren Teil zwischen alten
und seltenen Bäumen das Erbbegräbnis der Familie von
Knigge. Als letzte Eigentümer des Gutes hat diese das Anwesen in die
Stiftung „Haus der helfenden Hände“ umgewandelt, das heute als Altenheim
genutzt wird.
Gegenüber
dem Haupteingang des Rittergutes befindet sich eine evangelische Kapelle aus
dem 15. Jahrhundert. Die Apsis(4) und der Dachreiter wurden später
hinzugefügt. Aus dem 16. Jahrhundert stammen der Altaraufsatz
mit einem kleinen Kruzifix und die Statue Maria mit Kind,
eine braunschweigische Arbeit unter dem Einfluss des Meisters Hans Witten.
Gegenüber
der Toreinfahrt im Norden des Gutes erstreckt sich eine Zeile liebevoll
erhaltener typischer Tagelohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert,
erbaut aus ortsüblichen Bruchsteinen.
(1) Barock |
Kunststil von etwa 1600 bis 1750 in Europa,
charakterisiert durch Formenreichtum und üppige Verzierungen. |
(2) Templer |
Templerorden, 1119 gegründeter geistlicher Ritterorden
der Templer (Tempelherren); benannt nach ihrem Domizil auf dem
Tempelberg in Jerusalem; Tracht: rotes Kreuz auf weißem Gewand. |
(3) Rokoko |
Im 18. Jahrhundert breitete
sich dieser Baustil, der in den Pariser Stadthäusern seinen Ursprung hat,
schnell in Europa aus. Auch in der Malerei und beim Möbelbau. Typisch sind
goldbemalter Stuck und dekorative Schnitzereien. |
(4) Apsis |
Nischenartiger Raumabschluss; schließt im Kirchenbau
Langhaus oder Chorraum ab und ist, über einem halbkreisförmigen Grundriss
errichtet, mit einer Halbkuppel überwölbt. |
Nach Beienrode ist
die nächste Station Groß Steinum.
Am
Waldrand des Höhenzuges Dorm beginnt nördlich von Groß Steinum,
in Dorfmitte müssen wir links abbiegen, der von FEMO angelegte Geologie-
und Natur-Erlebnispfad Dorm. Er ist 5,2 Kilometer lang und
teilweise etwas beschwerlich zu begehen.
Aber wir müssen ja nicht gerade heute diesen Rundweg „unter die
Füße nehmen“. Doch zumindest die gleich am Ortsrand gelegene Bockshorn-Klippe,
mächtige Knollenquarzite, die vor 60 Millionen Jahren gebildet
wurden, der inzwischen leider in drei Teile zerfallene und daher nicht
mehr zum Schaukeln zu bringende Wippstein
auf dem gegenüberliegenden Friedhof, sowie das von der
Bockshornklippe 800 Meter entfernte Großsteingrab
(um 2000 bis 2500 v.Chr.) sollten uns doch einen Besuch wert sein.
1950/51 wurden die 17 Steine des rekonstruierten
Großst
eingrabes (im Volksmund auch Hünengrab genannt) 200 Meter
südwestlich des jetzigen Standortes auf einem Acker ausgegraben. Sie
waren jedoch stark verlagert, da sie beim Ackerbau störten und daher häufig an
anderen Stellen auf dem Gelände abgelegt oder vergraben wurden. In deren Nähe
fand man zudem als Spuren aus der Anlage des Grabes verstreut liegende menschliche
Knochen und Tonscherben.
Im
kalten Februar 1952 wurden die Steine von Einwohnern des Dorfes
auf hart gefrorenem Boden und leicht angetauter Schneedecke mit Hebebäumen,
starken Seilen und Baumstammrollen auf einen Schlitten verladen und von einem
Ochsengespann bis zum Waldrand des Dorms transportiert.
1960
wurde das Grab dort „fantasievoll“ wieder errichtet, da eine
genaue Rekonstruktion aufgrund der gestörten Lage der Steine nicht möglich war.
Hierbei orientierte man sich an dem in dieser Gegend einzig gut erhaltenen Grab
der Lübbensteine bei Helmstedt (Tour 4, Punkt 1).
Die
zahlreiche Informationstafeln bei der Bockshornklippe bringen uns
das Leben und die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit näher.
In
südöstlicher Richtung erreichen wir von Groß Steinum kommend nach
wenigen Kilometern Süpplingenburg.
Die
im 9. Jahrhundert auf einer Insel der Schunter erbaute ehemalige Sumpfburg
war um 1150 Kaiser Lothars III. Stammburg. Ihre einstigen Umrisse
sind heute für Ungeübte nicht mehr erkennbar. Alte Pläne sind
nicht mehr existent.
Aber
ein Stich Merians(1)
zeigt die Burg von einer hohen Mauer und einem Wassergraben
umgeben. Der Zugang führte über eine Brücke und einer Zugbrücke. Das
starke Tor war mit einem starken Riegel verschlossen. Der Grundriss
des Burggeländes war nahezu viereckig. An den Befestigungsmauern
befanden sich Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude.
Von
der ganzen Herrlichkeit der 1615
durch einen Brand zerstörten Burg ist leider nur noch die
innerhalb der Burg gelegene Stiftskirche St. Johannis übrig
geblieben, eine romanische(2), gewölbte Pfeilerbasilika(3) aus Bruchsteinquadern.
Ihr Baujahr ist unbekannt. Es wird angenommen, dass sie Graf Gebhard
gestiftet und hat aufbauen lassen.
Im
Jahre 1245 wurde sie zur Komturei(4) des Templerordens(5) umgewandelt, aber bereits
1300 zerstört. Die Reste stürzten um 1430 teilweise ein.
Aber 1464 wurde sie erneuert und ist seit 1837 Pfarrkirche
der Gemeinde.
1517
soll Tetzel in ihr seinen Geldkasten stehen gelassen haben, der
sich heute im Städtischen Museum Braunschweig befindet (siehe Tour 1,
Tetzelstein).
Einzelne
Teile, die Außenmauern, Chorteile und die zerstörte Krypta(6) gehen auf frühere Zeit,
vielleicht auf die Kaiser Lothar III. zurück. Am Außenbau
befinden sich noch schöne Rundbogenfriese.
Einige
Reste der einstigen Stammburg Kaiser Lothars III. liegen verborgen
im Boden des ehemaligen Domänenhofes, wie 1964 nachgewiesen wurde.
(1) Merian |
Merian,
Matthäus, d.Ä., *Basel 22. 9.
1593, †19. 6.1650,
schweizer. Kupferstecher und Buchhändler. brachte Sammelwerke heraus,
eigenhändig illustriert, v.a. die berühmten Städteansichten in M. Zeilers
›Topographia‹ ;auch Stadtpläne. |
(2) Romanik |
(1050-1230). Bauformen
römischer, fränkisch-karolinischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige
Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern. |
(3) Basilika |
[griech.-lat.;
›Königshalle‹] , ein zuerst in Rom nachweisbarer Gebäudetypus. Die römische
B. war v.a. Markt- und Gerichtsgebäude, oft mehrschifffig, mit Apsis und
Portikus an den Schmalseiten. |
(4) Komturei |
Verwaltungsbezirk
eines Ritterordens |
(5) Templerorden |
Templerorden, 1119 gegründeter geistlicher Ritterorden
der Templer (Tempelherren); benannt nach ihrem Domizil auf dem
Tempelberg in Jerusalem; Tracht: rotes Kreuz auf weißem Gewand. |
(6) Krypta |
Unterirdische
Grabanlage unter dem Chor alter romanischer oder gotischer Kirchen. |
Wir
verlassen das ehemalige Burggelände in Süpplingenburg mit den es umgebenden,
leider verfallenden Resten eines Gutshofes und biegen inmitten des Ortes rechts
ab nach Süpplingen. Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Warberg.
Die Burganlage
besteht aus einer winklig angelegten Unterburg und der höher gelegenen rechteckigen Oberburg.
Aus Überresten ihrer Vorgängerin, der zu Silvester 1199
zerstörten ehemaligen, südwestlich von Warberg im Elm gelegenen Warburg
(Punkt 10 unserer Tour), wurde hier in den ersten Jahrzehnten des 13.Jahrhundert eine
neue erbaut.
Zweifellos
gehören der Bergfried und einzelne Gewölbe der Oberburg zu
dem ersten Bauabschnitt.
Dagegen
ist es fraglich, ob auch die Unterburg schon zu dieser Zeit errichtet
wurde. Das auf einem älteren Bruchsteinbau errichtete Fachwerkhaus trägt
die Jahreszahl 1462. Durch den leider in den Jahren 1935 bis 1937
zu rabiaten Umbau für die Einrichtung der damaligen Reichs-Handelsschule,
jetzt Bundeslehranstalt, wird eine genaue Datierung erschwert.
Die
ursprüngliche Wasserburg wurde von hohen Wällen und einer mächtigen
Mauer umgeben. Das Einfahrtstor war in seinem Ursprung flach gedeckt
und wurde wiederholt umgebaut. An ihm befanden sich die Wappen
derer von Warberg, von Oppen, von Veltheim und der Grafen
von Wunstorf.
Nach
Warberg ist unser nächstes Ziel Esbeck.
Unmittelbar am Ortseingang biegen wir rechts ab und erreichen nach
wenigen Metern die Burg Esbeck, als Wasserburg
vermutlich erbaut zwischen den Jahren 1150 und 1200. Ihre
wahrscheinlichen Bauherren waren die Herren von Esebeck; denn sie
waren der Annahme nach deren erste Besitzer.
Der
heutige Grundriss entspricht noch dem ursprünglichen, da sich in
den Wirtschaftsgebäuden noch Reste der ersten Anlage befinden
sollen.
1260
verkaufte Ludolf von Esebeck seinen Stammsitz an den Bischof Volrad
von Halberstadt. Dieser verpfändete die Burg 1263 an den
Markgrafen Johann von Brandenburg. Und nach dessen Tod übernahm sie sein
Nachfolger Waldemar der Große.
Und
als dann auch Waldemar verstarb verlieh 1322 der neue Bischof Albrecht
das Anwesen an seine Base Agnes. Diese heiratete in zweiter Ehe Herzog
Otto von Braunschweig. Und es dauerte nicht lange, bis Burg Esbeck ganz in
das Eigentum der Braunschweiger Herzöge überging.
Durch
denBau der Burg in Schöningen im Jahre 1347 verlor
die Burg an Bedeutung. Aus Geldmangel verpfändete sie darauf der
Braunschweiger Herzog insgesamt elfmal, zunächst an Adlige und
schließlich an die Stadt Braunschweig.
1454
ging sie für fast 400 Jahre als Lehen an die Familie von Hoym. 1689
fiel das gesamte Gut einem „großen Brand“ zum Opfer.
Aber
die Hoyms verblieben auf der Burg. Bis letztendlich August von Hoym
so sehr verschuldete, dass die Burg Esbeck am 17. Mai 1838
an den Landwirt Friedrich Proetzel für 66.530 Reichstaler
versteigert wurde.
Und
der arme August zog mittellos von dannen.
Zeitgleich
mit der Erbauung der Burg wurde am Südende der Wirtschaftsgebäude -auf der Grundrisskarte
gesondert gekennzeichnet- die Burgkapelle St.-Johannes
der Täufer errichtet. Sie diente ausschließlich den Burgbewohnern, die
auch ihren eigenen Priester hatten.
Die
Reformation(1)
beendete die kirchliche Selbstständigkeit der Burg. Innerhalb der derzeitigen Burgbesitzer,
der Familie von Hoym, fanden heftige Glaubensauseinandersetzungen
statt. Diese gipfelten darin, dass sämtliche Urkunden über Burg und
Familie verbrannt wurden.
1850
wurde die Kapelle zum Pferdestall umgestaltet. Heute soll sie als
PKW-Garage dienen. Sie geht mit der Zeit.
Tipp:
Eine Besichtigung des angrenzenden Gutsparkes mit einer uralten
Platane sollte man, wenn möglich, nicht versäumen.
Die ehemalige St.-Nikolai-Kirche
in der Alten Kirchstraße war eine der in den Dörfern errichteten kleinen
Kapellen, die das Bistum Halberstadt um 1100 für eine
planvolle Christianisierung in Esbeck errichteten. Urkundlich
erwähnt erstmals 1182, namentlich 1403.
Sie
war 11,70 Meter lang, 8,80 Meter breit und hatte keinen Turm. Ihre
starken Außenmauern deuten darauf hin, dass sie der Bevölkerung auch als Wehrkirche
diente. Bis zum Bau der nachstehend beschriebenen St.-Andreas-Kirche im
Jahre 1432 war sie Pfarrkirche und besaß Taufrecht.
Nach
1680 baute man daran das Pfarrwitwenhaus und nutzte sie nur noch
als Stall, der auch heute noch erhalten ist. Sie ereilte also auch das
gleiche Schicksal wie die uns schon bekannte St.-Johannes-Kapelle.
1432 nennt uns die Jahreszahl am Kirchturm als
Baubeginn für die Errichtung der St.-Andreas-Kirche.
Der 36 Meter hohe, mit Schießscharten versehene Turm wurde
als erstes errichtet und war wohl in der Zeit des 30-jährigen Krieges
als Zufluchtsort für die Bewohner gedacht. Das Mauerwerk hat eine Stärke
von 1,45 Meter und verjüngt sich bis zur Glockenstube auf einen Meter.
Das gesamte Kirchgelände war mit starken, hohen Mauern umfriedet.
Erst
nach Fertigstellung des Turmes wurde das Kirchenschiff errichtet.
Auffällig ist, dass die Turm- und Kirchenschiffachsen zwei Meter
voneinander abweichen.
1681
wurde im untersten Raum des Turmes das Erbbegräbnis der Familie
von Hoym eingerichtet und nach Erlöschen der Familie verschlossen. 1929
wurde der Raum wieder geöffnet, die Särge versenkt, darüber eine Zementdecke
gezogen und darauf eine Begräbniskapelle gesetzt. Nach fast 40 Jahren
hatte diese ausgedient, da 1968 eine neue gebaut wurde.
1711
erfolgten tiefgreifende Umbauarbeiten, so dass von der ursprünglichen
Innenausstattung kaum etwas erhalten blieb. Vermutlich sind die Treppenstufen
der Vorhalle am Nordeingang und eine Stufe in der Sakristei Reste der alten
Altarplatte aus katholischer Zeit. Sie tragen in den Ecken drei
eingehauene Kreuze, wahrscheinlich Weihekreuze.
Der
steinerne Altar musste einem sich über drei Stockwerke erstreckenden hölzernen
weichen. Eingezogen wurde die hohe Tonnendecke und errichtet die Emporen.
An der unteren Empore wurden die zwölf Apostelbilder angebracht. Und die
Fenster erhielten ihre jetzige gotische Form.
Von
1712 stammt der „Stuhl des Rittergutes“ über der Sakristei mit
eigenem Eingang an der Ostseite und das Wappen der von Hoyms. Die
Kanzel wurde 1714 installiert und 1720 stiftete die
Familie von Hoym die erste Orgel.
Und
draußen vor der Turmspitze hängt noch die alte Glocke von 1443. Sie
dient jetzt der Uhr als Schlagglocke.
(1) Reformation |
Durch Luther ausgelöste Bewegung zur Erneuerung der Kirche
im 16. Jh., die zur Bildung der protestantischen Kirchen führte. |
Quelle: Handgeschriebenes Buch des ehemaligen
Rektors der Schule Esbeck, Herrn H.W. Else, aus dem Jahr 1978. Auszüge daraus
wurden uns freundlicherweise von der Stadt Schöningen, vertreten durch die
Herren Grund und Przemus, zur Verfügung gestellt.
Von
Esbeck erreichen wir fast übergangslos Schöningen.
Schöningen
wurde erstmals 748 urkundlich erwähnt, als Pippin mit seinem Heer
von Thüringen kommend den Ort durchquerte, um einen Feldzug gegen seinen
Bruder Gripho zu unternehmen.
Die
mittels einer Pumpe aus einer Tiefe von 500 Metern zu Tage geförderte Sole
machte Schöningen für Jahrhunderte zur „Salzstadt“.
Schöningen
war in diesen Zeiten ein gern besuchtes Solebad mit Saline, Kurhaus
und Kurpark. Die Salzgewinnung wurde jedoch 1970 eingestellt und
besiegelte leider das Ende des Kurbetriebes.
Die
beeindruckendsten Gebäude dieser alten Stadt sind das Schloss
und die St.-Lorenz-Kirche.
Die Ursprünge des Schlosses
gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. 1347 waren die Mauern
der Stadt beim Ansturm des Erzbischofs Otto von Magdeburg gefallen.
Darauf sah sich Herzog Magnus gezwungen, 1348 an dieser Stelle
eine Wasserburg zu errichten. Er baute eine Anlage in einem
Viereckgrundriss.
Das
Wohnhaus wurde später in der Renaissancezeit(1) verändert und bekam erst
1910 als Wohnung des Pächters das heutige Gesicht. Der angebaute graue Turm
war das besondere Bollwerk der Burg.
Die
mit einem doppelten Graben versehene Burg hatte ihren Zugang über eine Zugbrücke
vom Burgplatz her. Die Burg hatte oft Besuche residierender Herzöge
aus Wolfenbüttel. Hauptsächlich wohl zu Treibjagden im Elm, an denen
bis zu 3.000 Treiber teilnahmen.
1542
zog Graf Albrecht von Mansfeld bei Beginn des Schmalkaldischen
Krieges in Schöningen ein. Der Schlosshauptmann von Seggerde
versuchte die Burg zu verteidigen. Aber die Truppen des Grafen Albrecht schossen
aus den Schalllöchern der gegenüberliegenden St.-Vincenz-Kirche so
gezielt, dass der Hauptmann am 06. August 1542 die Burg übergeben
musste. Beschädigt wurden der Graue Turm, der Palas und
Teile des Hausmannsturmes.
Aber
bald darauf wurde die Burg von Heinrich dem Jüngeren wieder hergerichtet.
1568, nach Heinrichs Tod
wurde die Burg zum Witwensitz. Herzogin Sophie
aus Polen, seine zweite Gemahlin,
setzte bald darauf den Garten in Ordnung, ließ ein Feigenhaus
und einen Lustgarten errichten und exotische Gehölze anpflanzen.
Auch der Palas erlebte zahlreiche Umbauten, große Fenster wurden
an der Seite zum Burgplatz eingebaut. Der Graue Turm erhielt einen Renainessance-Erker(2).
Als
zweite Witwe zog sodann Herzogin Elisabeth nach dem Tod ihres
Mannes Herzog Heinrich Julius in die Burg ein. Aber auch sie nahm
weitere Veränderungen vor. Der Palas wurde um fünf Meter verlängert
und sie baute daran einen Treppenturm als zweite Wendeltreppe des
Schlosses an. Am Eingang ließ sie ein einfaches, aber kunstvolles Portal
schaffen.
Und
die dritte, hier ihre letzten Jahre verbringende Witwe, Herzogin
Anna-Sophia, setzte als Krönung über diesen Aufgang noch einen Aufbau.
Es
waren augenscheinlich sehr zufriedene und vor allem lustige Witwen, die
über einen Zeitraum von 1568 bis 1659 hier ihre
Lebensabende verbrachten und die Burg zu einem Schloss umwandelten!
Am
Ortsende in Richtung Schöppenstedt finden wir die zweitürmige St.-Lorenz-Kirche.
784
besuchte Karl der Große den auf dem Gelände der Kirche gelegenen
damaligen fränkischen Königshof, auf dem um 938 das von Calve
an der Milde nach Schöningen verlegte Kanonissenstift angesiedelt
wurde. Im Zuge der Reformbestrebungen ersetzten die Halberstädter Bischöfe das
ursprüngliche Stift durch das Augustiner-Chorherrenstift St. Laurentii.
1120
wurde hier die Kirche errichtet, von der im 15.
Jahrhundert nach einer Katastrophe unbekannter Art Teile
erneuert wurden. Die Kirche ist das Wahrzeichen der
Stadt; oder aber auch die Wassermaid auf dem in der Innenstadt zu
findenden Brunnen. Die Schöninger sind sich hierüber wohl nicht ganz
einig.
Die
Innenstadt wurde zu einer schönen Fußgängerzone umgewandelt, mit
zahlreichen Geschäften und Fachwerkhäusern im Schatten der Stadtkirche
St. Vincenz. Vom Schloss aus gesehen, am Eingang der Zone, stoßen wir auf
den links abgebildeten Geschichtsbrunnen, ein wahres Meisterwerk.
(1) Renaissance |
(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im
Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von
durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht
eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen
u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig. |
(2) Erker |
Ein- oder mehrgeschossiger Vorbau (im
Obergeschossbereich). |
Sollten
Sie in Schöningen vom Parkplatz am Schloss mit dem Auto zur St. Lorenzkirche
gefahren sein, so führt Ihr Weg wieder Richtung Innenstadt und Sie biegen in
einer
scharfen Rechtskurve links ab in Richtung Königslutter,
auf die etwas großspurig genannte „Elm-Hochstraße“.
Hinter
den Sportplätzen führt rechts ein Weg zum Elmhaus (linke Abbildung),
einer Waldgaststätte mit weitem Ausblick auf das Schöninger
Braunkohlerevier.
Nicht
weit entfernt vom Waldrande des Elms beginnt am 1.Wanderparkplatz (auf der linken Seite mit Notrufsäule)
der Wanderweg Nr. 2. Auf diesem gelangen wir zu den Resten der Elmsburg.
Vorher
sollten wir jedoch dem mächtigen Knollenquarzitbrocken „Goldener
Hirsch“ noch einen Besuch abstatten.
Durch Einwirkung von Kieselsäure sind vor 50 bis 60 Millionen Jahren Sande zu diesem fünf Meter langen Stein „erstarrt“.
Einer
Sage nach soll unter ihm der Goldschatz eines Königs in Form
eines Hirschen vergraben sein. Also hochheben, einsacken und weg damit!
Zu
erreichen ist er über einen schmalen Pfad, der ca. 20 Meter hinter einer großen
Weggabelung links in den Wald abzweigt.
Die
Elmsburg ist eine frühgeschichtliche
Befestigungsanlage. Die Erbauer nutzten einen prähistorischen Ringwall
als äußere Befestigung, in den die neue Anlage mit wesentlich geringeren
Abmessungen hinein gebaut wurde.
1221
übertrug Pfalzgraf Heinrich sie dem Deutschen
Ritterorden(1). 1239 erhielt der Orden von Herzog
Otto dem Kind zusätzlich einen Wald
neben der Burg und 1241 weiteren
Grund und Boden.
Noch
1318 bediente sich der Komtur eines eigenen Siegels mit der
Umschrift „s.commenture de Elmesbors“. Zu erkennen ist das Brustbild
eines Heiligen mit Palme, wahrscheinlich des Patrons der Burgkapelle.
1264
wurde die Kommende(2)
aus wahrscheinlich räumlichen Gründen nach Lucklum (s. Tour Nr.1)
verlegt. In der Elmsburg verblieb eine kleine Hauskommende, der bis 1318
ein besonderer Komtur vorstand. 1364 wurde die Elmsburg letztmals als
eine Burg des Ordens erwähnt. Sie wurde an die von Ampleben und später
an bürgerliche Familien, so 1433 und 1469 an die Familie Hudt
in Schöningen verlehnt.
Der
Verfall der Burg begann durch einen Großbrand im Jahre 1572.
Einem Protokoll aus dem Jahre 1790 zufolge war die Burganlage mit
Mauerwerk noch deutlich zu erkennen. Auch 1843 ließ sie sich noch in den
Grundmauern nachweisen.
Von
1959 bis 1962 wurden weitere Ausgrabungen durchgeführt und die
Fundamente und Innenraumflächen der ehemaligen Burgkapelle freigelegt. Die Front
des Gebäudes hatte eine Länge von 63 und eine Breite von
8 Metern. Anhand der Baumaterialien stellte man fest, dass die erste
Kirche aus dem 11. Jahrhundert offenbar geschleift wurde und darauf
zu Zeiten des Deutschen Ritterordens(1) eine zweite,
allerdings mit leichter Verschiebung der Grundachse, errichtet wurde.
Bei
Aufdeckung der Fundamentmauern fand man an deren Südseite
acht Bestattungen
aus der Zeit des Baues der zweiten Kirche. Die Skelette lagen gestreckt
auf dem Rücken, die Hände auf dem Schoß gefaltet. Beigaben wurden nicht
entdeckt.
An
die Kirche schlossen rechtwinklige Gebäude an. Im Norden befand sich der
Brunnen und höchstwahrscheinlich ein Turm von 16 Metern im
Quadrat. Ein Teil des Burgwalles ist noch erhalten. Der Durchmesser
der ovalen Umfriedung beträgt 137 auf 114 Meter und die Innenfläche ca. 30
Morgen.
Deren
Unterhalt und Pflege dieses von vielen Elmgemeinden stolz erwähnten Ausflugszieles
in die Vergangenheit erscheint dringend erforderlich.
Zumindest eine Erläuterungstafel
würde der Bedeutung dieses geschichtlich interessanten Bereiches zu Gute
kommen.
Den Rundweg weiter gehend finden wir nach ca. 200 Metern mit einigem Spürsinn auf der linken Seite des Wanderweges hinter einer Umzäunung Hügelgräber aus dem Jahr ca. 3000 v.Chr., die 1926 frei gelegt wurden. Gefunden wurden vier Skelette. Als Beigaben entdeckte man zwei Flintklingen(3) und einige Scherben.
Quelle: Hans Adolf Schulz, Burgen und Schlösser des Braunschweiger Landes. Elm-Verlag, Cremlingen, 1990.
(1)
Deutscher Ritterorden |
Religiöser Zusammenschluss von Kriegern im Zuge der
Kreuzzugsbewegung des 11./12. Jh.
zur Bekämpfung der Glaubensfeinde; bedeutende Ritterorden waren der Templerorden,
der Johanniterorden (Malteser), der Deutsche Ritterorden und der
Schwertbrüderorden. |
(2)
Kommende |
Bei den geistlichen Ritterorden die kleinste Einheit der
Ordensverwaltung, geleitet vom Komtur. |
(3)
Flint |
Feuerstein |
Der Rundweg zur Elmsburg bringt uns (oder wir gehen einfach den
Weg zurück) wieder zu unserem Auto und
wir fahren weiter in Richtung Königslutter und erreichen nach exakt 3000
Metern den übernächsten, links gelegen Parkplatz mit einer Bushaltestelle.
Von
diesem führen uns die gegenüber beginnenden Wanderwege Nr. 6, 9, 10 nach
ca. 1300 Metern zu den Überresten der Warburg.
Doch
Überreste sind nicht immer leicht zu finden. Wir wandern leicht bergab, den
links abbiegenden Weg lassen wir jedoch „links“ liegen. Wir gehen also geradeaus
weiter und biegen nach ca. 300 Metern links ab auf den zu den Burgresten
(gekennzeichnet durch ein etwas verborgenes Hinweisschild „Warburg“)
führenden Weg.
Nach
100 Metern wiederum links abbiegend –man muss schon etwas suchen-
stoßen wir auf eine Erläuterungstafel, welche uns die Lage und Größe der
ehemaligen Burg vor Augen führt.
Leider
ist die Tafel sehr ungünstig und somit verwirrend aufgestellt. Unser Standort
befindet sich im Norden, also am oberen Rand. Aber bevor Sie die Tafel ausgraben, um
180 Grad drehen und sich dann stets rückwärts schauend über die Lage der
ehemaligen Bauten informieren, nehmen Sie lieber unsere rechts zu findende Karte
zu Hilfe. Denn mit dieser sind keine schweißtreibenden Arbeiten und
Verrenkungen erforderlich. Mit einem kleinen Trick haben wir Ihnen diese Mühen
abgenommen.
Der
Begriff „Überreste“ ist leider auch nicht ganz zutreffend. Zu erkennen
sind nur noch die überwachsenen Wallanlagen. Von 1962 bis 1965
erfolgte und inzwischen wieder eingeebnete Ausgrabungen erbrachten den Nachweis, dass die Burg nie wieder
besiedelt wurde und somit die Funde genau datiert werden konnten.
Die
so genannte Turmhügelburg wurde im 11./12. Jahrhundert aufwendig errichtet.
Aber bereits 1199 durch den Staufen Erzbischof Ludolf von Magdeburg
nach schwerem Kampf dem Erdboden
gleich gemacht. Es war ein Vergeltungsschlag, da der welfische Pfalzgraf
Heinrich das magdeburgische Calbe zerstört hatte.
Bei
den Ausgrabungen wurden fast vier Meter unter dem Waldbodenniveau
die drei Meter starken Grundmauern des quadratischen Wohnhauses
bzw. Wohnturmes freigelegt. Die jeweilige Seitenlänge betrug 13
Meter. Die Mauern hatte man an den Außen- und Innenseiten aus tadellos
gefertigten Werksteinen errichtet. Für das Innere verwendete man Muschelkalkbrocken
und Kalkmörtel.
Nordwestlich an den Wohnturm angrenzend fand man ein Heizungs- und Wirtschaftsgebäude mit zwei Herdstellen.
Weitere
interessante Innenbauten der Kernburg waren der Brunnen, der Backofen,
die Eisenschmelze und das Torhaus.
Die
geborgenen Stücke zeigten den materiellen Standard auf einer Burg des 11./12.
Jahrhunderts.
Die
Metallbearbeitung vor Ort konnte durch die Eisenschmelze nachgewiesen
werden. Gefunden wurden Pfeilspitzen, Hufeisen, Geschosshülsen, Sporen,
Messer, Scheren, Hammer Schlüssel, Kettenglieder, Fleischerhaken, Beschläge und
Armbrustbolzen.
Für das zivile Leben stehen Keramikfunde, vor allem Reste von
unverzierten Kugeltöpfen. Besonders auffällig sind die Knochenschnitzereien,
ein Armbrustschloss und ein Beschlag in Form eines geflügelten Hundes,
Länge 3,5 cm.
Das
wohl beeindruckendste Stück ist ein fein geschnitztes Elfenbeintäfelchen,
das wahrscheinlich die Rahmung eines kleinen Spiegels bildete. Es
ist eine aus drei Teilen bestehende Platte, von 8,5 cm Höhe. Sie
hat eine zinnenartige Bekrönung und auf der Rückseite mit Hilfe von Bronzenieten
aufgesetzte Querriegel. Eine rundliche Vertiefung auf der Rückseite
hatte wahrscheinlich einen Spiegel aufgenommen. Die dazugehörigen Klapptürchen
sind leider verloren. Die Frontseiten zeigen jeweils die Vorder-
und Seitenansichten eines Wohnturmes .
Als
Hauptbau der Burg konnte anhand der erhaltenen Fundamente ein mächtiger
quadratischer Turm (Wohnbau) nachgewiesen werden.
Und
mit etwas Fantasie lässt das Rauschen des herrlichen Buchenwaldes uns in
die Vergangenheit zurück versetzen und wir vernehmen das Juchzen der
Burgfräuleins, das Kriegsgeschrei und Säbelrasseln. Oder auch nicht.
Unsere
Rundfahrt neigt sich dem Schluss. Wir biegen von der „Elm-Hochstraße“ links ab
in Richtung Groß Dahlum und
genießen bei der „Abfahrt“ den herrlichen Blick auf den Harz und sein
Vorland. In Groß Dahlum biegen wir rechts ab auf die B 82
in Richtung Schöppenstedt. Eine geschichtlich und geologisch interessante Fahrt
geht zu Ende.
Wir
sind wieder zu Hause. Bei „Mariechen“, der auch Sie in Tour 6 unter
Punkt 1 einen Besuch abstatten können. Sie müssen sicher noch weiter. Dann
„Gute Fahrt“ und bis bald auf unserer Homepage.
Für
Berichtigungen oder Ergänzungen zu dieser Tour sind wir jederzeit dankbar.
Schicken Sie uns dann doch bitte eine Nachricht.
Lust auf mehr?
Auf dieser
Partnerseite erfahren Sie alles über die Region zwischen Elm und
Asse.
1
Lutterbach |
Ein Spaziergang unter uralten Bäumen rund um die
Quelltöpfe der Lutter. |
2
Findlingsgarten |
Ausflug in die Eiszeit zu zahlreichen Findlingen. |
3
Beienrode |
Schlossanlage aus dem 18.
Jahrhundert. |
4
Groß-Steinum |
Die Bockshornklippe und der Wippstein. |
5
Süpplingenburg |
Die romanische Stiftskirche St. Johannis, ein
Überbleibsel der Stammburg Kaiser Lothars III. |
6
Warberg |
Eine restaurierte Burganlage, die heute der
Landwirtschaft als Lehranstalt dient. |
7
Esbeck |
Eine ehemalige Wasserburg, zwei ehemalige Kapellen und
eine stattliche Kirche. |
8
Schöningen |
Eine uralte Stadt von 748, ein Schloss
und die zweitürmige St.-Lorenz-Kirche. |
9
Elmsburg |
Ein mächtiger Kollenquarzitbrocken, Burgreste
und ein paar Hügelgräber. |
10
Warburg |
Die Wallanlagen einer ehemaligen Turmhügelburg
aus dem 11./12. Jahrhundert. Vorgängerin der Burg in Warberg (Punkt 6). |