Jura im Braunschweiger Land
Lias |
Im unteren Lias wurden überwiegend Tone und Mergel(4) abgelagert.
In der Zeit des mittleren Lias kamen oolithische(1) Eisenerze hinzu. Diese küstennah gebildeten Erze findet man in einer der bekanntesten Fossilfundstätten des Braunschweiger Landes, der Grube Rottorf am Klei. Der aufgelassene Tagebau ist vor allem bekannt für die sternförmigen Seelilienstielglieder.
Während des
oberen Lias
lagerte sich der bituminöse(2), organismen- und pyritreiche(3)
. Das flächenmäßig größte Vorkommen im Braunschweiger Land finden wir in der Umgebung von Schandelah, ca. 12 km östlich von Braunschweig.
Ölschiefer ist, wie der Name schon sagt, Muttergestein für Öl und Erdgas. Ähnliche Vorkommen findet man auch zwischen Wolfsburg und Helmstedt sowie im Gebiet von Salzgitter-Liebenburg.
Die Grafik ist ein genehmigter Auszug aus der geologischen Karte "Braunschweiger Land", 1984 Copyright: Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung Hannover
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Dogger |
Die Dogger-Zeit mit ihren sandigen und tonigen Ablagerungen ist im Braunschweiger Land kaum aufgeschlossen. Es gibt noch einige, wenige Tongruben, die leider mittlerweile nicht mehr zugänglich sind.
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Malm |
Im
Malm
kam es erneut zur Ablagerung von oolithischen(1) Erzen. Diese wurden vor allem
unter T
Aber hauptsächlich wurden Kalksteine, Tone und Mergel(4) abgelagert. Das Meer zog sich sich bis auf den Bereich des Niedersächsischen Beckens zurück.
Der Aufstieg der Zechsteinsalze -der Diapirismus- hatte seinen Höhepunkt erreicht. So wurden die Schichten des Erdmittelalters aufgeworfen, verkippt und verstellt. Damit wurde es ermöglicht, dass jurazeitliche Schichten erdoberflächlich noch anstehen. Auf manchem Feld rund um die Asse, aber auch bei Wolfsburg muss man nicht lange graben, um an Fossilien aus dem Jura zu gelangen. Wichtig ist dabei immer das Beachten temporärer Aufschlüsse, wie z.B. große Baustellen und Tiefbauarbeiten beim Straßenbau.
Auf unserem Foto ist wohl eines der berühmtesten Fossilien aus dem Malm abgebildet: Der (wahrscheinliche) Urvogel Archaeopterix aus den Plattenkalken von Solnhofen (Altmühltal/Deutschland). |
(1) Oolith |
(Eierstein), aus verkitteten Ooiden (runde Mineralkörnchen) gebildetes Gestein. |
(2) Bitumen |
natürl. vorkommendes, braungelbes bis schwarzes Gemisch hochmolekularer Kohlenwasserstoffe (Naturasphalt), das bei der Vakuumdestillation des Erdöls nach Abtrennen der niedermolekularen, d.h. leichter flüchtigen Bestandteile zurückbleibt. B. dient u.a. als Bindemittel beim Bau von asphaltierten Straßendecken. |
(3) Pyrit |
(Eisenkies, Schwefelkies), metall. glänzendes, meist hellgelbes bis messingfarbenes, oft gelblichbraun oder bunt angelaufenes Mineral. Mohshärte 6,0–6,5, Dichte 5,0–5,2 g/cm3. P. dient v.)a. als Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Schwefel und Schwefelverbindungen |
(4) Mergel |
Sedimentgesteine der Mischungsreihe Ton-Kalk |